Wiedereröffnung der Allmend I
7. Mai 2010 | von admin | Kategorie: Aktuell, Natur und LandschaftMit der Allmend Brunau verfügt die Stadt Zürich über einen einmaligen Naherholungsraum vor den Toren der Stadt, der nach 15 Jahren wieder zugänglich ist.
Im Jahr 2009 gingen Nutzung und Unterhalt der Allmend I wieder an die Stadt Zürich über. Im Winterhalbjahr hat Grün Stadt Zürich nach den Plänen der Landschaftsarchitekten raderschallpartner ag die Allmend I neu gestaltet.
Die Neugestaltung der Allmend I
Das Konzept der Neugestaltung der Allmend I bis III trägt der traditionell intensiven Nutzung Rechnung, die sich von der Flussaue und Weideland über einen militärischen Exerzierplatz zum Erholungsort entwickelte. Der Wandel der von der Sihl geformten Landschaft und die veränderten Bedürfnisse der Nutzer haben die Gestaltung beeinflusst.
Da wegen der Hochwasser-Gefahrenkartierung des Kantons und wegen des Rekurses des Heimatschutzes die Teilprojekte Sihlrenaturierung und Gestaltung Allmend I bis III derzeit blockiert sind, hat Grün Stadt Zürich jene Massnahmen umgesetzt, die losgelöst vom Gesamtprojekt Allmend I bis III realisiert werden konnten.
Hundefreie Zone, Picknickplätze und Aufsichtsdienst
Ein Parkwald, der Fluss, die leere Ebene und die Tiefe des Raumes bilden die Landschaftselemente der Allmend I. Baumgruppen, sogenannte Clumps, mit auentypischen Baumarten wie Silberpappeln, Zitterpappeln, Silberweiden, Eschen, Ulmen und Erlen sowie einzeln stehende Eichen gliedern die Wiesen und betonen die Weite der Landschaft. Dazwischen platzierten Forstmitarbeitende des Waldreviers Uetliberg sechs Picknickplätze mit je einem Tisch und zwei Sitzbänken aus massivem Eichenholz, einer davon ist mit einem Grill ausgerüstet. Der «Haupteingang» zur Allmend I beim Restaurant Casa Bonita (ehemals Kantine) an der Allmendstrasse wird markiert durch einen kleinen Platz mit Kopfweiden, einem Trinkbrunnen und einer Sitzbank.
Die Allmend I ist als Spiel- und Naturwiese gestaltet und speziell auf die Bedürfnisse von Familien und Kindern ausgerichtet. Von Beginn an soll deshalb die im Nutzungskonzept festgelegte Entflechtung der Nutzungen stattfinden, indem Hunde von den Spiel- und Naturwiesen nach Möglichkeit ferngehalten werden. Aus diesem Grund wurde diese Fläche mit einem 1,3 Meter hohen Zaun umfasst. Auf der übrigen Allmend können sich Hunde weiterhin frei bewegen, die Auslaufmöglichkeiten bleiben im bisherigen Umfang erhalten. Das Rangerteam des von Grün Stadt Zürich initiierten «Aufsichts- und Informationsdiensts Allmend» (AIDA) wird darauf achten, dass die Naturschutzgebiete und das Hundeverbot in der Allmend I respektiert werden und Auskunft erteilen zur Naturförderung und Geschichte der Allmend Brunau.
Übrige Teilprojekte immer noch blockiert
Das Gesamtprojekt zur Neugestaltung der Allmend I bis III sieht neben der Neugestaltung der Sihl vor, die Hochwassersicherheit auf der ganzen Strecke zwischen Eiswehr und SZU-Brücke zu verbessern. Die Wehre sollen abgebrochen und das Gefälle reduziert werden. Die Sihl erhielte damit ein etwa ein doppelt so breites Bett wie heute sowie naturnah gestaltete Uferpartien. Gleichzeitig würden die Allmendflächen aufgewertet.
Diese Massnahmen sind seit 2006 durch einen Rekurs des städtischen Heimatschutzes
blockiert. Der Rekurs richtet sich gegen den Abbruch der Wehre, die Entfernung der Militärbrücke und der Militärküche beim Restaurant Kantine sowie gegen die Fällung der Kastanienreihe an der Gfellstrasse. Das Projekt Sihlrenaturierung ist vom Regierungsrat noch nicht festgesetzt. Weil der Kanton gleichzeitig die Gefahrenkartierung Hochwasser überarbeitete, wurde das Projekt durch das AWEL vorläufig zurückgestellt. Wann das Projekt wieder aufgenommen wird, ist noch unklar.
Der hängige Rekurs des städtischen Heimatschutzes betrifft auch den Bau des geplanten neuen Stegs über die Allmend I und die neue Brücke über die Sihl. Dieses Projekt sowie der Neubau des Kiosks in der Allmend II kann nur gemeinsam mit dem Projekt der Renaturierung der Sihl realisiert werden.