Die Online-Quartierzeitung für Zürich 3.

Natur und Landschaft

Zeitgemässer Schutz der Uetliberg-Landschaft

13. November 2015 | von | Kategorie: Natur und Landschaft

Das Gebiet Uetliberg ist eine wertvolle naturnahe Landschaft vor den Toren der Stadt Zürich. Es zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt an Lebensräumen für Pflanzen und Tiere aus, gleichzeitig ist es ein attraktives Erholungsziel für die Menschen. Die Baudirektion hat unter Einbezug der betroffenen Gemeinden, Grundeigentümer, Bewirtschafter und verschiedener Interessengruppen die Schutzverordnung Uetliberg erarbeitet. Der Entwurf liegt vom 11. November bis am 10. Dezember 2015 öffentlich auf.

Das weitgehend bewaldete Gebiet Uetliberg bildet den nördlichen Abschluss der Albis-Bergkette, eines markanten Molassebergrückens zwischen den engen Tälern der Sihl und der Reppisch. Es schliesst den Landschaftsteil mit ein, der vom Uetliberg über das Albisgüetli und den Höckler bis in die Allmend Brunau vorstösst. Dieses ganzjährig attraktive Erholungsgebiet für den Grossraum Zürich trägt zusammen mit anderen naturnahen Räumen wie dem Pfäffikersee oder dem Tössbergland wesentlich zur hohen Lebensqualität im Kanton Zürich bei.

Das Gebiet zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt an Lebensräumen für eine reichhaltige, zum Teil stark bedrohte Tier- und Pflanzenwelt aus. Da dieser Landschaftsraum kaum durch Strassen und Infrastrukturanlagen zerschnitten ist, ist die biologische Durchlässigkeit und Vernetzung gut gewährleistet. Am Uetliberg und Albis findet sich zudem eines der grössten Eibenvorkommen Europas. Wegen seiner ausserordentlichen geologischen, biologischen, kulturhistorischen und landschaftlichen Werte ist das Gebiet bereits seit 1983 als Landschaft und Naturdenkmal von nationaler Bedeutung aufgeführt.

 Eigenart des Gebiets für künftige Generationen bewahrenDer kantonale Richtplan sowie das Planungs- und Baugesetz verpflichten den Kanton Zürich, Schutzmassnahmen für das Gebiet Uetliberg zu treffen. Mit der Schutzverordnung (SVO) soll auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit mit ihren vielfältigen Ansprüchen an die Landschaft und die Natur eingegangen werden. Dabei sind die Hauptfunktionen Erholung, Natur- und Landschaftsschutz sowie Land- und Forstwirtschaft von besonderer Bedeutung. Die SVO Uetliberg hat zum Ziel, die landschaftliche Eigenart des Gebiets mit den vorhandenen Naturwerten auch für künftige Generationen zu bewahren.Bei der Erstellung von Schutzverordnungen legt der Kanton besonderes Gewicht auf den Einbezug aller Beteiligten. Die Erarbeitung der ersten Etappe der SVO erfolgte in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden, Grundeigentümern, Bewirtschaftern und verschiedenen Interessengruppen.

 Abstimmen der verschiedenen Schutz- und NutzerinteressenDer nun vorliegende Entwurf der ersten Etappe stimmt die verschiedenen Schutz- und Nutzerinteressen aufeinander ab. Er zeigt auf, welche Schutzziele erreicht werden sollen und wie das Gebiet künftig genutzt werden kann. Mit Hilfe von Bestimmungen, die den heutigen Bedürfnissen und Ansprüchen angepasst sind, soll die Landschaft weiterhin Raum für abwechslungsreiche Landschaftserlebnisse und verschiedenartige Erholungsaktivitäten bieten. Zudem soll die wertvolle Kulturlandschaft erhalten bleiben sowie die Land- und Forstwirtschaft zeitgemäss und nachhaltig wirtschaften können.Vom 11. November bis 10. Dezember 2015 liegt der Entwurf bei den Gemeindeverwaltungen Uitikon und Stallikon sowie bei der Stadt Zürich und bei der kantonalen Baudirektion in Zürich öffentlich auf. Während der Auflage können alle Personen zum Entwurf Stellung nehmen. Die Baudirektion prüft die Begehren vor dem Erlass der Schutzverordnung.

Sprechstunde: Dienstag, 24. November 2015, 14.00 – 18.00 Uhr: Kantonale Verwaltung, Stampfenbachstrasse 12, Zürich, Sitzungszimmer 402.


Föhreneggweg wieder durchgängig begehbar

8. August 2014 | von | Kategorie: Aktuell, Natur und Landschaft

Schwere Regenfälle lösten 2013 am Uetliberg verschiedene Erdrutsche aus. Einer dieser Rutsche nahm einen Teil des Föhreneggwegs mit sich und machte diesen unpassierbar. Dieser Wegteil ist saniert und ab sofort wieder durchgehend passierbar.

Viel Erdreich kam im nassen Winter 2012 und Frühling 2013 am Uetliberg ins Rutschen. Das beeinträchtigte das Wegenetz und machte insbesondere den beliebten Föhreneggweg unpassierbar. Die Sanierung dieses Weges konnte nun dank günstigen Projekt- und Witterungsbedingungen rund vier Wochen früher als geplant und im Rahmen der dafür vorgesehenen Kosten von 250 000 Franken abgeschlossen werden.

Neue Streckenführung entlang dem Geländekamm

foehreneggweg_seitenansichtDer sanierte Wegteil ist neu als Stahlkonstruktion auf im Felsen verankerten Stelen ausgelegt und führt über den Geländekamm. Damit soll verhindert werden, dass ein erneuter Hangrutsch an gleicher Stelle wieder zu Wegschäden führt. Der Föhreneggweg ist ab sofort wieder durchgehend passierbar.



«Tamboureneiche» im Albisgüetli wegen Umsturzgefahr gefällt

26. Juli 2012 | von | Kategorie: Aktuell, Natur und Landschaft

Die 20 Meter hohe Stieleiche über der Allmend Brunau war gestern auseinandergebrochen. Eine Expertise hatte heute ergeben, dass die sogenannte «Tamboureneiche» so instabil war, dass sie umzustürzen drohte. Zur Sicherheit von Passantinnen und Passanten wurde der Baum heute um 13 Uhr gefällt.

120724_mm_tamboureneiche1Am vergangenen Montag war die «Tamboureneiche» auseinandergebrochen. Dabei wurde niemand verletzt. Eine Expertise der Baumpflegerin hatte ergeben, dass die Stammansätze durch Ermüdungsrisse schon so stark beeinträchtigt waren, dass die Eiche nicht mehr stabil stand. Auch ein starker Rückschnitt hätte die Eiche nicht ausreichend stabilisiert, was ein zu grosses Restrisiko bedeutet hätte. Darum wurde sie heute gefällt.

An der gleichen Stelle wird im kommenden Jahr eine neue Eiche gepflanzt.

Um die «Tamboureneiche» genannte Stieleiche (Quercus robur) ranken sich verschiedene Gerüchte und Geschichten. Die eine besagt, dass unter dem Baum früher Gericht gesprochen worden sei. Einer anderen zufolge haben die Tambouren hoch über dem Exerzierplatz Allmend Brunau früher hier geübt, woher die Eiche ihren Namen haben soll. Das Alter des Baums ist nicht genau bekannt, es liegt irgendwo zwischen zwei- und vierhundert Jahren. Fest steht aber, dass es sich mit einem Umfang von über sechs Metern und einer Höhe von etwa zwanzig Metern um die mächtigste Eiche weit und breit handelte.



Wiedereröffnung der Allmend I

7. Mai 2010 | von | Kategorie: Aktuell, Natur und Landschaft

Mit der Allmend Brunau verfügt die Stadt Zürich über einen einmaligen Naherholungsraum vor den Toren der Stadt, der nach 15 Jahren wieder zugänglich ist.

Bild: Grün Stadt Zürich

Im Jahr 2009 gingen Nutzung und Unterhalt der Allmend I wieder an die Stadt Zürich über. Im Winterhalbjahr hat Grün Stadt Zürich nach den Plänen der Landschaftsarchitekten raderschallpartner ag die Allmend I neu gestaltet.

Die Neugestaltung der Allmend I
Das Konzept der Neugestaltung der Allmend I bis III trägt der traditionell intensiven Nutzung Rechnung, die sich von der Flussaue und Weideland über einen militärischen Exerzierplatz zum Erholungsort entwickelte. Der Wandel der von der Sihl geformten Landschaft und die veränderten Bedürfnisse der Nutzer haben die Gestaltung beeinflusst.
Da wegen der Hochwasser-Gefahrenkartierung des Kantons und wegen des Rekurses des Heimatschutzes die Teilprojekte Sihlrenaturierung und Gestaltung Allmend I bis III derzeit blockiert sind, hat Grün Stadt Zürich jene Massnahmen umgesetzt, die losgelöst vom Gesamtprojekt Allmend I bis III realisiert werden konnten.

Bild: Grün Stadt Zürich

Bild: Grün Stadt Zürich

Hundefreie Zone, Picknickplätze und Aufsichtsdienst
Ein Parkwald, der Fluss, die leere Ebene und die Tiefe des Raumes bilden die Landschaftselemente der Allmend I. Baumgruppen, sogenannte Clumps, mit auentypischen Baumarten wie Silberpappeln, Zitterpappeln, Silberweiden, Eschen, Ulmen und Erlen sowie einzeln stehende Eichen gliedern die Wiesen und betonen die Weite der Landschaft. Dazwischen platzierten Forstmitarbeitende des Waldreviers Uetliberg sechs Picknickplätze mit je einem Tisch und zwei Sitzbänken aus massivem Eichenholz, einer davon ist mit einem Grill ausgerüstet. Der «Haupteingang» zur Allmend I beim Restaurant Casa Bonita (ehemals Kantine) an der Allmendstrasse wird markiert durch einen kleinen Platz mit Kopfweiden, einem Trinkbrunnen und einer Sitzbank.
Die Allmend I ist als Spiel- und Naturwiese gestaltet und speziell auf die Bedürfnisse von Familien und Kindern ausgerichtet. Von Beginn an soll deshalb die im Nutzungskonzept festgelegte Entflechtung der Nutzungen stattfinden, indem Hunde von den Spiel- und Naturwiesen nach Möglichkeit ferngehalten werden. Aus diesem Grund wurde diese Fläche mit einem 1,3 Meter hohen Zaun umfasst. Auf der übrigen Allmend können sich Hunde weiterhin frei bewegen, die Auslaufmöglichkeiten bleiben im bisherigen Umfang erhalten. Das Rangerteam des von Grün Stadt Zürich initiierten «Aufsichts- und Informationsdiensts Allmend» (AIDA) wird darauf achten, dass die Naturschutzgebiete und das Hundeverbot in der Allmend I respektiert werden und Auskunft erteilen zur Naturförderung und Geschichte der Allmend Brunau.

Übrige Teilprojekte immer noch blockiert
Das Gesamtprojekt zur Neugestaltung der Allmend I bis III sieht neben der Neugestaltung der Sihl vor, die Hochwassersicherheit auf der ganzen Strecke zwischen Eiswehr und SZU-Brücke zu verbessern. Die Wehre sollen abgebrochen und das Gefälle reduziert werden. Die Sihl erhielte damit ein etwa ein doppelt so breites Bett wie heute sowie naturnah gestaltete Uferpartien. Gleichzeitig würden die Allmendflächen aufgewertet.
Diese Massnahmen sind seit 2006 durch einen Rekurs des städtischen Heimatschutzes
blockiert. Der Rekurs richtet sich gegen den Abbruch der Wehre, die Entfernung der Militärbrücke und der Militärküche beim Restaurant Kantine sowie gegen die Fällung der Kastanienreihe an der Gfellstrasse. Das Projekt Sihlrenaturierung ist vom Regierungsrat noch nicht festgesetzt. Weil der Kanton gleichzeitig die Gefahrenkartierung Hochwasser überarbeitete, wurde das Projekt durch das AWEL vorläufig zurückgestellt. Wann das Projekt wieder aufgenommen wird, ist noch unklar.
Der hängige Rekurs des städtischen Heimatschutzes betrifft auch den Bau des geplanten neuen Stegs über die Allmend I und die neue Brücke über die Sihl. Dieses Projekt sowie der Neubau des Kiosks in der Allmend II kann nur gemeinsam mit dem Projekt der Renaturierung der Sihl realisiert werden.

Grün Stadt Zürich




Naturschutzmassnahmen für die Uetlibergkette

3. Dezember 2009 | von | Kategorie: Natur und Landschaft

Der Stadtrat hat Naturschutzmassnahmen erlassen für die sechs besonders wertvollen Teilgebiete Hueb, Rossweidliegg (Wiedikon), Höckler (Magerwiesen und Obstgarten), Ankenweid, Falätsche und Leiterli. Denn für die Uetlibergkette von Leimbach bis zur Waldegg fehlte bisher eine umfassende Schutzverordnung. Ziel ist die Erhaltung der Lebensräume seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet ist Teil des Objektes 1306 «Albiskette-Reppischtal» aus dem Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Es umfasst weitere Objekte von nationaler, kantonaler und kommunaler Bedeutung. Eine das ganze Gebiet umfassende kommunale Verordnung ist für einen späteren Zeitpunkt geplant.