Die Online-Quartierzeitung für Zürich 3.

Sportzentrum Heuried vor Gesamterneuerung

26. Januar 2014 | von | Kategorie: Aktuell, Freizeit & Sport

Für den Ersatzneubau der Eissporthalle und die Erneuerung der Badeanlage Heuried beantragt der Stadtrat der Gemeinde 81,359 Millionen Franken. Für die Instandsetzung der Tiefgarage hat er gebundene Ausgaben von 5,687 Millionen Franken bewilligt.

MAOAM_Blatt_4.pdfDas Freizeit- und Sportzentrum Heuried im Quartier Friesenberg wurde 1964 erstellt. Es ist die erste und nach wie vor grösste Anlage ihrer Art in der Stadt Zürich. Der Erholungswert für das Quartier ist gross: Im Sommer wird das Freibad an Spitzentagen von bis zu 3500 Gästen besucht. Im Winter nutzen täglich bis zu 1500 Eisläuferinnen und -läufer das Angebot.

Nach rund fünfzig Betriebsjahren weist die Anlage jedoch erhebliche Mängel auf. Insbesondere der Zustand der Sichtbetonbauten und der Gebäudetechnik ist schlecht. Der Energieverbrauch liegt sehr hoch. Die heutige Anlage kann zudem den Bedarf des Jugend- und Vereinssports an Eislaufflächen bei Weitem nicht decken. Zurzeit werden sogar Eishallen ausserhalb der Stadt benutzt. Schliesslich ist auch die Restauration nicht mehr zeitgemäss.

Kompakter Ersatz für die Pavillonbauten

Zentraler Bestandteil der Erneuerung des Freizeit- und Sportzentrums Heuried ist ein kompakter Neubau für den Eishallenbetrieb, die Badeinfrastruktur, Gastronomie, Verwaltung und Technikräume. Die Eishalle umfasst eine Tribüne für 300 Personen. Das Restaurant bietet 100 Sitzplätze im Innern und 200 auf der Terrasse.

Durch die Zusammenfassung der diversen bestehenden Bauten lässt sich zusätzliche Liegefläche für den Badebetrieb schaffen. Die Becken des Freibads werden in der Grösse belassen und instandgesetzt. Das Planschbecken wird aufgehoben und in der Nähe des Nichtschwimmerbeckens durch eine attraktive Wasserspiellandschaft ersetzt.

Schweizer Premiere bei der Kälteanlage

Beim Betrieb des neuen Sportzentrums wird auf einen sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen geachtet. Mit der Abwärme der Kältemaschinen werden das neue Sportzentrum und das Gemeinschaftszentrum geheizt. Erstmals in der Schweiz kommt für die Eisproduktion eine Technologie zum Einsatz, die ganz auf gesundheits- oder umweltschädigende Stoffe verzichten kann: Die Kälteanlage basiert auf direkt verdampfendem CO2. Auf dem Dach der Eishalle wird eine Photovoltaikanlage mit Flachkollektoren installiert. Der so gewonnene Strom kann rund ein Viertel des Vor-Ort-Verbrauchs decken.
Die Parzelle ist im Kataster der belasteten Standorte eingetragen. Es handelt sich um den südwestlichen Teil der teilweise mit Abfällen aufgefüllten ehemaligen Lehmgrube Heuried. Das Bauprojekt umfasst ein entsprechendes Sanierungskonzept; die zu erwartenden Kosten sind Teil des Objektkredits.

Reduktion der Kosten

Die ursprüngliche Bestellung und die darauf basierende Machbarkeitsstudie gingen von einem wesentlich grösseren Raumprogramm aus. Die Kosten wurden zunächst auf 104 Millionen Franken geschätzt. Deshalb wurde das Projekt auf Sparpotenzial untersucht. Die Konsequenzen dieser Überarbeitung sind unter anderem:

  • Reduktion um insgesamt acht Garderoben
  • Stilllegung eines Ausseneisfelds, Redimensionierung der Kälteanlage
  • Verzicht auf die Überdachung des Ausseneisfelds
  • Verzicht auf den 5-Meter-Sprungturm
  • Verzicht auf Provisorien für einen unterbruchfreien Betrieb während der Bauphase

Der Stadtrat wollte auch auf die Photovoltaikanlage verzichten. Der Gemeinderat verlangte anlässlich der Behandlung des Projektierungskredits im September 2012 jedoch deren Realisierung.

Stimmen dem Projekt sowohl Gemeinderat wie Volk zu, so ist der Baubeginn im Frühjahr 2015 möglich. Die Eröffnung der Eissporthalle ist auf Ende September 2017, die der Badeanlage auf Ende April 2018 geplant.

Tiefgarage und GZ

Die bestehende Tiefgarage ist nicht Bestandteil des Neubauprojekts. Sie muss jedoch aus brandschutztechnischen und baurechtlichen Gründen umfassend instandgesetzt werden. Keinerlei Eingriffe sind beim Gemeinschaftszentrum Heuried vorgesehen. Dessen Betrieb ist während der gesamten Bauzeit gewährleistet. Die Energieversorgung läuft temporär über Provisorien.

Kommentieren

Um einen Kommentar zu schreiben, müssen Sie eingeloggt sein.