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Stadtspital Triemli verbessert Ergebnis

23. Mai 2013 | von | Kategorie: Gesundheit & Soziales

Das Stadtspital Triemli konnte seine Wirtschaftlichkeit dank Prozessoptimierungen sowie einem Zuwachs an Leistungen im stationären und ambulanten Bereich deutlich verbessern. Ein hoher Anteil an komplexen hochdefizitären Fällen, überdurchschnittlich viele ältere Patientinnen und Patienten sowie eine ungenügende Baserate belasten das Ergebnis – das Jahr 2012 schliesst dennoch mit einer roten Null ab.

Die Einführung des neuen Vergütungssystems SwissDRG ist dank guten Vorbereitungen problemlos über die Bühne gegangen. Mit DRG kommen jedoch neue Zählweisen zur Anwendung, welche Auswirkungen auf die Berechnungen haben und einen Vergleich mit dem Vorjahr erschweren. Neu werden Fälle administrativ zusammengeführt, wenn ein Wiedereintritt wegen derselben Krankheit innerhalb von 18 Tagen vorliegt. Auch die Zählweise der Verweildauer hat geändert: Nur für zusatzversicherte Patientinnen und Patienten werden Eintritts- und Austrittstag als zwei Aufenthaltstage gezählt. Ebenfalls neu werden gesunde Säuglinge als Fälle mitgezählt.

Aufgrund der neuen Berechnung lag die Fallzahl im Jahr 2012 bei 21 486. In dieser Zahl sind 1764 gesunde Säuglinge und 474 Fallzusammenlegungen enthalten. Effektiv verzeichnet der stationäre Bereich 2012 einen Zuwachs von knapp 3 Prozent auf 21 960 Austritte. Die Geburten sind um 6,8 Prozent auf 1884 angestiegen. Aufgrund der Verschiebung vom stationären in den ambulanten Bereich weist letzterer einen Zuwachs um etwa 9 Prozent gegenüber 2011 aus. Ebenfalls gestiegen sind die Notfälle um 2500 Behandlungen auf etwa 45 500, was eine Zunahme von beinahe 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Mehrheit der Patientinnen und Patienten kommt weiterhin aus der Stadt Zürich, die Anzahl der Patientinnen und Patienten aus dem Kanton Zürich und der übrigen Schweiz nimmt jedoch kontinuierlich zu.

Die auf 9480 Franken festgelegte Baserate wird dem Stadtspital Triemli als Zentrumsspital mit einem umfassenden Leistungsspektrum auf teilweise universitärem Niveau nicht gerecht. Schon allein die anerkannterweise hochdefizitären Fälle (GD; Verlust grösser als 30 000 Franken) belasten das Triemli jährlich mit mehr als 12 Millionen Franken. Die Stadt Zürich hat deshalb den Beschluss des Zürcher Regierungsrats beim Bundesverwaltungsgericht angefochten. Der Entscheid steht noch aus. Mit einer Baserate von 10 325 Franken wie sie das Kantonsspital Luzern als vergleichbares Spital erhält, würde der Mehrertrag für das Stadtspital Triemli im Jahr 2012 etwa 19,6 Millionen Franken. betragen.

Mit der Inbetriebnahme des neuen Bettenhauses im Jahr 2015 werden die Anlagenutzungskosten markant ansteigen. Um diese zu finanzieren sind einerseits – nebst Wachstum – weiterhin die sorgfältige Nutzung der Ressourcen und die kontinuierliche Prozessüberprüfung und -optimierung nötig, andererseits ist eine adäquate Baserate unabdingbar.

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